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Historisch frühe Lese in vielen spanischen Weinregionen

Historisch frühe Lese in vielen spanischen Weinregionen

Hitze, Dürre und Brände setzen Winzer immer mehr unter Druck

Helle Trauben

In einigen Weinbaugebieten Spaniens haben die Winzer so früh wie nie zuvor ihre Trauben geerntet. In Katalonien und in Jerez läuft die Weinlese bereits seit Ende Juli – der Start erfolgte rund zwei Wochen früher als üblich. Da viele Reben unter den extremen Temperaturen und der anhaltenden Dürre leiden, versuchen die Erzeuger zu retten, was zu retten ist.

Das Weingut Caserío de Dueñas in der DO Rueda gehört zu Entrecanales Domecq e Hijos, einem der größten spanischen Weinunternehmen. Hier wurde Mitte August mit der Lese der Sauvignon Blanc-Trauben begonnen. Almudena Alberca MW, Weinbaudirektorin bei Entrecanales Domecq e Hijos, erlebte dabei “die früheste Ernte in der 300-jährigen Geschichte von Caserío de Dueñas”. „Es war ein Sommer mit konstanter Hitze in ganz Europa, mit hohen Tages- und Nachttemperaturen und sehr wenig Niederschlag”, sagt Alberca. Das Klima sei instabil – und vor allem die vielen Waldbrände in der Nähe der Weinberge seien gefährlich. Auch in den Kellereien Bodegas Cosme Palacio in der DO Rioja und der Bodegas Viña Mayor in der DO Ribera del Duero sei der Reifezyklus viel früher als üblich abgeschlossen. Es fehlten nur noch zehn Prozent, dann seien die Trauben erntereif. Almudena Alberca rechnet damit, dass die Weinlese bereits bis Mitte September abgeschlossen ist.

Die Expertin wies darauf hin, dass die spanischen Erzeuger immer mehr mit Wetterextremen zu kämpfen haben. „In den vergangenen zehn Jahren haben wir in unseren Weinbergen sehr unterschiedliche Bedingungen erlebt, von starken Schneefällen und einem kühlen Frühling im Jahr 2021 bis zur diesjährigen Dürre und Hitze. Das macht es sehr schwierig, sich anzupassen, aber wir wissen, dass starke, gesunde Reben am widerstandsfähigsten gegenüber Temperaturschwankungen sind.“ Die Entwicklung mache deutlich, wie wichtig Nachhaltigkeitsstrategien für die Winzer seien, wenn sie ihre Weinberge fit für den Klimawandel machen wollen.

(Quelle: Harpers Co.UK / wein.plus)